Warmer, schwäbischer Kartoffelsalat ist einer der bekanntesten deutschen Kartoffelsalate und zu recht besonders beliebt. Er muss schlonzig, saftig und deftig sein und braucht nur ein paar wenige Zutaten. Probiere unser Rezept für echt schwäbischen Kartoffelsalat gleich mal aus.
Kartoffelsalat mit Essig und Öl passt als Beilage zu vielen Gerichten, nicht nur zu Bratwürstchen oder Wiener Würstchen. Du kannst auch Frikadellen, Braten oder Schnitzel dazu essen.
Die richtige Konsistenz
Um die matschige, schlotzige Konsistenz und den unverwechselbaren Geschmack des schwäbischen Kartoffelsalates hinzubekommen sind 3 Dinge wichtig:
- Die richtigen Kartoffeln: Wähle immer festkochende Kartoffeln von guter Qualität (am besten Bio) und nicht zu alt. Nur im äußersten Notfall gehen auch vorwiegend festkochende.
Um eine sämigere Konsistenz zu erreichen, kannst du den festkochenden aber durchaus eine(!) vorwiegend festkochende Kartoffel hinzugeben. - Die richtige Scheibendicke: Je dünner die Scheiben, desto besser dringt die Marinade ein und verwandelt die ungewürzten Kartoffeln in eine aromatische Delikatesse. Deshalb nimmst du am besten, wie viele schwäbische Omas, eine Reibe mit mehreren, länglichen Schlitzen. Damit haben die Kartoffeln die perfekte Dicke und sind alle gleichmäßig.
- Milder Essig: Die Säure soll dezent im Hintergrund sein, deshalb ist ein milder Apfel- oder Rotweinessig wichtig.
Alte Kartoffelsorten
Früher wurden viele, heutzutage seltener im Handel erhältliche, Kartoffelsorten verwendet. Sie waren eher “speckig” im Geschmack und brachten jeweils ein eigenes Aroma mit. Gut geeignet sind Sieglinde, Annabelle, Ditta, Kipfler oder Sigma.
Für einen leckeren schwäbischen Kartoffelsalat wie vom Chefkoch wähle also aromatische Sorten aus und nimm junge Kartoffeln. Du kannst die Brühe übrigens auch variieren. Nimm optional Gemüsebrühe oder Kalbsfond.
Übrigens:
Bei der Zugabe der Zwiebeln unterscheiden sich viele Rezepte. Manche geben sie mit in die Marinade, andere geben sie roh hinein.
Das Problem: Zwiebeln gären im Kartoffelsalat gerne und recht fix.
Deshalb sollten sie, wenn sie roh benutzt werden, erst kurz vor dem Servieren hineingeschnippelt und der Salat noch am gleichen Tag gegessen werden.
Alternativ können die Zwiebeln im Sud kurz aufgekocht oder 10 Minuten lang in Essig und Zucker mariniert werden.
Du kannst ihn übrigens auch mit Speck zubereiten.
Reste aufheben
Wenn wider Erwarten doch etwas von deinem Kartoffelsalat übrig bleiben sollte, kannst du ihn theoretisch im Kühlschrank noch einen Tag aufheben. Er ist dann zwar noch genießbar, aber geschmacklich nicht mehr so überzeugend, wie frisch gemacht.
Es gilt also Schwäbischer Kartoffelsalat sollte immer warm und frisch verzehrt werden.
Probiere auch Omas Kartoffelsalat mit Ei und Gurke, Kartoffelsalat mit Bärlauch-Pesto oder Kartoffelsalat mit grünen Bohnen und Sahne.
Das Rezept
Zutaten
- 1 kg Kartoffeln, festkochend, 1 vorwiegend festkochende
- 2 kleine Gemüsezwiebeln, oder Schalotten
- 450 ml Rinderfond, kräftig, oder Gemüsebrühe
- 4 EL Apfelessig, mild
- 8 EL Sonnenblumenöl
- 2 gehäufte Teelöffel Salz
- Pfeffer, nach Geschmack
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 Schluck Mineralwasser
So wird’s gemacht
- Achte darauf, dass die Kartoffeln alle etwa gleich groß sind. Setze einen großen Topf mit viel Wasser auf den Herd und koche darin die Kartoffeln mit Schale für etwa 10-15 Minuten. Stich dann in eine Kartoffel mittig hinein. Der Kern soll noch etwas fest sein, dann sind sie genau richtig. Gieße dann das Wasser ab.
- Während die Kartoffeln kochen, schneide die Zwiebel in sehr kleine Stückchen. Erhitze die Brühe mit den Zwiebeln, dem Essig, Salz und Pfeffer zusammen auf dem Herd. Es soll nicht kochen, nur heiß werden.
- Wenn die Kartoffeln gekocht sind, schäle sie und hobele sie mit einer Reibe in feine Scheiben. Alternativ geht dies auch mit einem kleinen Messer, die Scheiben sollen aber gleichgroß werden.
- Gib nun den Würzsud über die noch warmen Kartoffelscheiben und vermische alles grob. Decke es ab und lasse die Kartoffeln maximal 30 Minuten marinieren, besser nur 20 Minuten.
- Jetzt geht es an das fine tuning des Kartoffelsalates: Gib das Öl hinzu und prüfe die Konsistenz. Er soll richtig schön schlonzig werden, also recht matschig. Wenn die Kartoffeln zu viel vom Sud aufgesogen haben, gib einen Schluck Mineralwasser oder Brühe hinzu. Gib, optional, etwas Muskatnuss bei und schmecke final mit Salz ab. Hebe alles ganz vorsichtig unter.
- Hacke den Schnittlauch fein. Jetzt ist der schwäbische Kartoffelsalat bereit, serviert zu werden.Gib jeweils eine Portion auf einen Teller und verteile ein paar Finger voll Schnittlauch darüber.
Das brauchst du:
- Großer Topf*
- Salatschüssel
- Küchenreibe
Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 1. Okt 2023