Selbstgemachter Quittenlikör ist nicht nur lecker zu Weihnachten oder anderen Anlässen, er ist auch ein wunderbares Mitbringsel. In unserem Rezept werden die feine Säure und kräftige Fruchtigkeit durch Gewürze wie Zimt und Koriander unterstrichen.
Achtung: Nur für Erwachsene!
Saft oder frische Quitten?
Basis unseres leckeren Likörs ist Quittensaft. Wie du diesen gewinnst, hängt von deiner Zeit und deinem Engagement ab. Du kannst fertigen Quitten-Direktsaft kaufen oder ihn aus frischen Quitten selbst machen. Die Verarbeitung von frischen Quitten erfordert etwas Geschick und dauert etwa 24 h. Die harten Früchte müssen am Anfang zerteilt werden, was ein scharfes Messer erfordert.
Probiere auch unsere Apfelmarmelade und das Quittengelee.
Weitere Quittenrezepte findest du hier.
Hilfe, mein Ansatz ist geliert!
Wenn dein Liköransatz aus Quitten geliert, hast du wahrscheinlich das Kerngehäuse und die Schale mitverarbeitet, denn hier stecken die meisten Pektine. Aus diesem Grund ist das Entsaften mit einem Dampfentsafter für Likör nicht angeraten. Halte dich an unser Rezept und reibe nur das Fruchtfleisch ab.
Wenn dein Ansatz mal geliert, hast du eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
- Kaufe ein Antigeliermittel, das Gegenenzym Pektinase, das du online, in Apotheken oder Reformhäusern bestellen kannst. Es kehrt den Gelierprozess wieder um.
- Koche den Alkohol in einem Topf heraus und funktioniere den Liköransatz zum Quittengelee um. Leider musst du einen neuen Liköransatz machen.
Probiere auch unseren leckeren Orangenlikör, den beliebten Eierlikör oder selbstgemachten Pfefferminzlikör.
Das Rezept
Zutaten
Für etwa 35% Alkoholgehalt
- 2 kg Quitten, oder 1,5 L Quittensaft
- 1,5 Liter Weingeist, 96 %
- 550 g Zucker, oder dunkler Kandiszucker, 180 g auf 0,5 L Saft
- ½ EL Koriander, Samen, angeknackt
- 2 Stück Zimtstangen
- 2 Stück Sternanis, ganz
- 1 Stück Gewürznelken, ganz
Optional: Für etwa 25 % Alkoholgehalt zusätzlich
- 1,5 Liter Wasser, 20 °C
- 500 g Zucker
So wird’s gemacht
- Wische zuerst die Quitten gut von außen ab und entferne so den Flaum. Schneide sie mit einem großen Messer in grobe Stücke, entferne die Kerne, schäle sie. Reibe sie grob auf einer guten Küchenreibe. Alternativ kannst du sie jetzt auch in einer Saftpresse auspressen. Mache in diesem Fall bei Schritt 4 weiter.
- Gib alles in einen, nicht zu großen, Kochtopf und fülle mit Wasser auf, sodass die Quitten etwa eine Handbreit mit Wasser bedeckt sind, also etwa 2, Liter. Bringe sie zum Kochen und köchele alles für 60 Minuten.
- Nimm den Topf dann vom Herd, decke ihn ab und lasse ihn 24 h lang abkühlen.
- Filtere alles durch ein dünnes Tuch (damit der Saft klar bleibt, wenn du ein Sieb nimmst, wird er trübe). Koche diesen Saft mit dem Zucker zusammen auf und lasse alles für 15 min köcheln. Schalte danach den Herd aus und lasse den Saft für ca. 1 h erkalten.
- Füge nun den Weingeist hinzu und gib die Gewürze (Zimt, Koriander, Nelken und Anis) hinein.
- Optional: Wenn du einen leichteren Likör möchtest, gib noch 1,5 L Wasser und 500 g mehr Zucker hinzu.
- Fülle alles in ein Ansatzgefäß aus Glas und lasse es abgedeckt bei Zimmertemperatur für mindestens 2 Wochen stehen.
- Danach rühre alles einmal gut um und filtere den Liköransatz nun noch einmal durch ein dünnes Tuch. Prüfe die Konsistenz, sie soll nicht geliert sein. Gib ggf. etwas Wasser, Weingeist hinzu. In eine oder mehrere Flaschen abfüllen.
- Lagere diese Flaschen nun dunkel und kühl für mindestens 1 Monat, je länger, desto besser. Kenner sagen, dass ein wirklich guter Quittenlikör 1 bis 2 Jahre reifen kann. 🙂
Das brauchst du:
- Großer Topf*
Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 10. Nov 2023
Wenn ich die geschälten, vom Kerngehäuse befreiten und in Stücke geschnittenen Quitten in der Saftpresse ausgepresst habe: Wie geht’s weiter? Wird dann der ausschließlich der gewonnene Saft weiterverarbeitet? Wenn ja, gehts dann gleich im Schritt 4 des Rezepts weiter, indem der saft mit dem Zucker aufgekocht wird?
Hallo Markus, ja, du verarbeitest nur den Saft bei Schritt 4 weiter. Ich habe einen entsprechenden Hinweis ergänzt. Liebe Grüße, Susanne