Zu Silvester darf ein anständiges Raclette nicht fehlen. Bunt gemischte vegetarische und fleischige Zutaten werden von jedem individuell zusammengestellt und dann unter einem Raclette-Grill mit Käse überbacken. Diese gesellige Art zu essen hat eine lange Tradition und bietet viele, leckere Möglichkeiten.
Besonders, wenn du viele Gäste erwartest, brauchst du eine strukturierte Liste für deinen Einkauf. Das Schweizer Nationalgericht ist auch in Deutschland und Österreich in vielen Abwandlungen beliebt. Generell sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und du kannst alles verwenden, was dir schmeckt. Dennoch sind manche Kombinationen leckerer als andere.
Weiter unten findest du Einkaufslisten für Raclettezutaten, die du nur noch auszudrucken oder zu kopieren brauchst.
Woher kommt Raclette eigentlich?
Seit etwa 400 Jahren wird in der Schweiz der Raclette-Käse gegessen. Somit gilt der Kanton Wallis in der Schweiz als Ursprungsort für diesen Käse und diese bestimmte Art der Zubereitung. So haben schon Almhirten abends am Feuer gesessen, über dem sie einen großen Laib Raclettekäse geschmolzen haben und ihn dann abgeschabt und auf Brot oder auf Kartoffeln gestrichen haben.
Spuren führen aber bis ins Mittelalter hinein. Unter dem Namen “Bratkäse” wurde schon damals ein Käselaib solange ins Feuer gehalten, bis der Käse eine braune Kruste gebildet hat. Die moderne Zubereitungsart beinhaltet einen Racelette-Grill, bei dem unter einer großen Metallplatte zum Grillen kleine Pfännchen eingebracht sind, die individuell befüllt werden und dann gegrillt.
Welcher Käse für das Raclette?
Der ursprüngliche Käse ist natürlich der Schweizer Raclette-Käse. Er ist sehr herzhaft mit einem besonderen, rauchigen Aroma. Dennoch ist er nicht jedermanns Geschmack. Doch das ist nicht schlimm, denn du kannst auch andere Käsesorten verwenden, die unter Hitze zäh bleiben.
Ursprünglich war Raclettekäse aus Rohmilch hergestellt, heutzutage aber meist aus pasteurisierter Milch. Damit können auch Schwangere in den Raclette-Genuss kommen.
Geeigneter Käse für Raclette:
- Kräftige Käse:
- Raclette
- Bergkäse
- Schimmelkäse / Gorgonzola
- Feta
- Mittelkräftige Käse:
- Cheddar
- Gouda
- Emmenthaler
- Camembert
- Milde Käse:
- Mozzarella (der schnittfeste)
- Butterkäse
Geräucherter Käse ist nicht für Raclette geignet, da er schnell verbrennt.
⇒ Gerechnet wird mit 200g Käse pro Person.
Fleisch, Fisch & Co.
Neben Käse sind Fleisch und Wurst beliebte Zutaten für Raclette.
Fleisch:
Am häufigsten werden Hühnerbrust, Rinderfilet, Schinken und Bauchspeck benutzt. Aber auch Hackfleisch, Kalbsfilet oder Würstchen machen eine gute Figur. Achte darauf möglichst mageres Fleisch zu wählen, da die Raclette-Portionen sonst zu fettig werden.
Damit das Fleisch beim Braten im Pfännchen auch durchgart, sollte es in sehr dünne Scheiben oder Stücke geschnitten werden. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du das Fleisch schon vorgarst.
Fisch & Meeresfrüchte:
Fester Fisch wie Kabeljau, Lachs oder Forelle gehen prima. Als Meeresfrüchte bieten sich Shrimps, Garnelen oder Krebsfleisch an.
⇒ Gerechnet wird mit 200g Fleisch, Fisch oder Wurst pro Person.
Gemüse für Raclette
Mit Gemüse wird dein Raclette abwechslungsreich und bringt etwas Frische hinein. Deine Gäste können ja selbst auswählen, ob sie Gemüse in ihre Pfännchen hinzufügen wollen oder nicht. Koche größeres Gemüse kurz vor, damit es dann auch gar wird.
Besonders lecker sind:
- Kartoffeln
- Zwiebeln
- Brokkoli
- Paprika
- Grüne Bohnen
- Blumenkohl
- Möhren
- Mais
- Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte
- Aubergine
- Zucchini
⇒ Gerechnet wird mit 150g Gemüse pro Person.
Veganes Raclette
Auch als Veganer ist Raclette ein super leckeres Partyessen für Silvester, Weihnachten oder andere Feiern. Hier kannst du beinahe die ganze Palette an Gemüse nutzen. Geräuchertes Salz sorgt für ein tolles Raucharoma!
Dazu passt prima folgender leckerer Fleischersatz:
- Seitan-Würste
- Tofu-Würste
- geräucherter Tofu
- Veganer Bacon
Tipp für besonders festen Tofu: Friere den Tofu in Scheiben einen Tag vorher ein und lasse ihn wieder auftauen. Dadurch tritt viel Wasser aus, was dem Tofu eine schöne, feste Konsistenz verleiht. Eine Marinade aus Sojasauce und geräucherter Paprika verleiht dem Tofu ein tolle Grillaroma wie beim BBQ.
⇒ Gerechnet wird mit 200g Fleischersatz pro Person.
Käse für veganes Raclette
Die meisten veganen Käsesorten aus dem Supermarkt sind nicht für Raclette geeignet. Er zerläuft schnell und bleibt flüssig. Da die Hitze im Raclettegrill direkt und in kurzer Distanz wirkt, sollte nur hochwertiger veganer Käse genutzt werden. Am besten machst du deinen Käse selbst. Du kannst Schnittkäse auf Basis von Kichererbsen machen oder veganen Mozzarella.
Raclette exotisch
Wenn du deinem Raclette einen exotischen Touch verleihen willst, kannst du etwas Kokosmilch hinzufügen oder eine selbstgemachte Sauce aus Sojasauce und Sesam-Öl anbieten. Unten findest du weitere Ideen für ein orientalisches und asiatisches Raclette.
Süßes Raclette
Ein ganz besonderes Schmankerl ist süßes Raclette oder auch Dessert-Raclette. Du kannst es als Nachtisch anbieten oder für Kinder. Hier kommt statt Fleisch, Käse & Co nur Süßes in die Pfännchen. Du kannst dies auch sehr gut nach dem deftigen Raclette mit einem neuen Satz Pfännchen anbieten.
Hier kann auch ein Teig als Boden genutzt werden. Bereite einen einfachen Pizzateig oder Mürbeteig zu uns schneide ihn roh in Größe der Pfännchen zu. Dann legt jeder ein Stück Teig in sein Pfännchen und belegt es nach Herzenslust mit Süßkram.
Achte darauf nur hitzefeste Süßigkeiten zu nehmen. Gut geeignet sind:
- Kekse, Plätzchen & Co.
- Schokoküsse (karamellisieren herrlich!)
- Nutella
- Schokolade
- Obst wie Banane, Ananas und Äpfel
- Nüsse
- Marshmellows
⇒ Als Nachtisch wird mit 75g Süßem pro Person gerechnet.
Raclette Dips
Was wäre ein Raclette ohne Dips?
Dips und Saucen geben erst die richtige Würze und fungieren als Balance für das deftige und fettige Pfännchen. Frische Joghurt-Gurken-Dipps oder scharfe Salsa gehören auf jeden Raclette-Tisch.
Welche Beilagen für Raclette?
Je nachdem für welches Raclette du dich entscheidest, kannst du verschiedene Beilagen servieren. Klassisches Raclette wird mit Essiggurken gegessen.
Rustikales Brot ist eine Beilage, die immer dabei sein sollte. Darüber hinaus kannst du gut einen grünen gemischten Salat bereitstellen sowie Dipps und Saucen.
Hier kommen Beilagen-Ideen:
- Fruchtiges Obst passt sehr gut zu Fisch, Huhn und kräftigem Käse. Mische regionales Obst wie Äpfel und Mandarinen zu einem kleinen Fruchtsalat oder koche ein Fruchtchutney ein. Auch Marmelade passt gut, zum Beispiel Preiselbeere, Ingwer, Orange oder Fruchtmarmelade.
- Klassische Dips mit Joghurtbasis bieten sich auch hier an. Wie wärs mit einem klassischen Kräuter-Dip oder einem würzigen Salsa-Dip? Auch unser Joghurt-Minze-Dipp passt hervorragend.
- Pestos und Pasten: Basilikum-Pesto, Tomaten-Pesto, Omas Bärlauch-Pesto oder Chutneys verschiedener Art passen prima.
- Eingelegtes: Oliven, Kapern, Essiggemüse oder Peperoni bieten sich begleitend an. Stelle sie in kleinen Schüsseln direkt auf den Tisch.
Die richtige Menge pro Person
Als Faustregel für die Mengen pro Person gilt: :
- Basics wie Kartoffeln, Nudeln etc.: 200g
- Käse: 200g
- Gemüse: 150g
- Obst und Süßigkeiten: 75g
Allgemein essen Kinder natürlich weniger als Erwachsene, auch das sollte eingeplant werden. Kaufe lieber etwas mehr als zu wenig. Die Reste kannst du auch danach noch prima weiterverwerten.
Käse mit Rinde oder ohne?
Da Raclette-Käse naturbelassen hergestellt wird, schabt man die Rinde hier nur ab, aber schneidet sie niemals ab. Sie wird nämlich ganz besonders knusprig. Wenn du Käse benutzt, der eine künstliche Rinde hat, löse diese vor dem Grillen auf jeden Fall ab. Dies ist ganz besonders bei fertigem Gouda aus dem Supermarkt oder Emmentaler der Fall.
Was tun mit Raclette-Resten?
Reste von Raclette sind ein wunderbares Resteessen. Da oft Fleisch, Gemüse und Käse übrig bleibt, bietet sich ein Auflauf aus diesen Resten geradezu an. Raclettekäse kann auch problemlos eingefroren werden.
Welchen Wein zu Raclette
Je nachdem, was dein Raclette beinhaltet, bieten sich verschiedene Weinsorten an. Für helles Fleisch servierst du kalten Weißwein, für rotes Fleisch oder Gemüse-Raclette auch gerne Rotwein. Um dem deftigen, fettigen Raclette entgegenzuwirken, bieten sich leichte und säurehaltige Weine an.
- Riesling (weiß)
- Grauburgunder (weiß)
- Silvaner (weiß)
- Spätburgunder (rot)
Erfahre mehr über den richtigen Wein zu den Gerichten.
Was für Öl für den Raclettegrill
Kurzum: Keines!
Raclette-Grills haben beschichtete Oberflächen, die ein Bestreichen mit Öl nicht notwendig machen. Im Gegenteil: Durch die starke Hitze würde das Öl nur unnötig spritzen und stellt damit ein Risiko für deine nahe drumherum sitzenden Gäste dar.
Der passende Raclette-Grill
Je nachdem, wie viele Gäste du erwartest, gibt es Raclettegrills in verschiedenen Größen. Du kannst für die meisten Tisch-Racletts auch Ersatzpfännchen kaufen.
Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 28. Okt. 2023
Hallo!
echt toller Beitrag um Thema Raclette!
Und super Bilder, da bekommt man gleich einen richtigen Hunger!
LG SImone