Dickmilch, auch Sauermilch, Setzmilch oder Stockmilch genannt, kann ganz einfach gemacht werden. Diese alte Variante der Versäuerung ist etwas in Vergessenheit geraten, ist jedoch sehr lecker. Probiere es gleich aus.

Im Unterschied zu Joghurt säuert Dickmilch bei niedrigeren Temperaturen und ist so um Einiges milder. Gut gekühlt erfrischt sie besonders an heißen Sommertagen und Dickmilch ist gesund! Sie ist relativ fest und enthält weniger Flüssigkeit als andere Frischkäsesorten.
Mit H-Milch
Um Verunreinigungen auszuschließen, kannst du beim Selbermachen von Dickmilch pasteurisierte Milch mit Milchsäurebakterien „impfen“. Du lässt sie dann Reifen und kannst sie schon bald genießen. Auch aus Rohmilch lässt sie sich herstellen. Achte auf eine gute Haltung.

Die Starterkulturen
Neben geeigneten Starterkulturen, die du im Handel kaufen kannst, gibt es auch andere Möglichkeiten, die Versäuerung anzustoßen.
- Zitronensaft:
Gib du 3 EL frisch ausgepressten Saft einer Bio-Zitrone in einen Liter Milch. Lasse die Milch dann abgedeckt etwa 12 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen. - Reste von Dickmilch:
Wenn du das nächste Mal Dickmilch herstellen willst, kannst du die Milch einfach mit einem EL der selbst gemachten Dickmilch als Starterkultur „impfen“. - Sauerteigbrot:
Du kannst auch ein ca. daumengroßes Stück reines Sauerteigbrot ohne jegliche Zusatzstoffe verwenden. Gib das Stück Sauerteigbrot in die Milch und lasse sie zugedeckt ca. 15 bis 20 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen. Anschließend entfernst du das Sauerteigbrot und kannst die Dickmilch genießen.
Sauberkeit oberstes Gebot
Beim Selbermachen von jeglichen Frischkäsesorten und Joghurt ist Sauberkeit sehr wichtig. Sonst findet sich ein guter Nährboden für Keime, der die Säuerung beeinflusst. Sterilisiere daher deine Gläser und Schüsseln immer gut.
Tipps zum Sterilisieren von Glas findest du hier.
Gekühlt ist Dickmilch pur eine erfrischende und gesunde Zwischenmahlzeit. Mit einer Prise Zucker, Zimt, etwas Honig oder Früchten nach Wahl schmeckt sie süßer. Sie eignet sich auch als Zutat in Desserts oder zu Roter Grütze. In der warmen Küche wird sie beispielsweise zu Bratkartoffeln gegessen, in der Suppe oder, typisch norddeutsch, mit Zucker und Stückchen von Schwarzbrot oder Zwieback. Auch zur Herstellung von Quark kannst du Dickmilch verwenden.

Die richtige Lagerung
Selbstgemachte Dickmilch kannst du in einer luftdicht verschlossenen Glasflasche etwa eine Woche im Kühlschrank aufbewahren. Achte unbedingt auf gut gereinigte Gläser und Flaschen.
Mache auch Naturjoghurt oder Skyr selber oder backe die Waldmeistertorte.
Das Rezept
Zutaten
Aus Rohmilch
- 1 Liter unbehandelte Kuhrohmilch
Mit H-Milch
- 1 Liter Kuhmilch, 3,5% Fett+
- ½ TL Starterkulturen
So wird’s gemacht
Mit Rohmilch:
- Fülle die Milch in eine große Schüssel und decke sie mit einem sauberen Geschirrtuch ab.
- Lasse die Milch bei einer Zimmertemperatur von 22 bis 28 °C für gut 24 Stunden ruhen.
Mit H-Milch:
- Erwärme die Milch in einem Topf auf Handwärme. Gib die Starterkulturen hinein und fülle die Mischung in sterile Gläser ab.
- Lasse diese nun bei etwa 30° C für 24 Stunden reifen. Das geht am besten im Joghurtbereiter.
- Wenn die Milch verdickt ist, kannst du sie entweder zu Quark weiterverarbeiten oder in ein Glasgefäß umfüllen.
Das brauchst du:
Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 10. Nov. 2023