Paprikagewürze und Paprika sind aus der ungarischen Küche nicht wegzudenken. Auch in unseren Breitengraden hat das Gewürz längst Einzug gehalten und ist in beinahe jedem Haushalt anzutreffen. Du kannst es für Gulasch oder Hühnchen, Salat oder Suppe verwenden. Auch in der vegetarischen oder veganen Küche ist geräucherter Paprika ein prima Ersatz für den Rauchgeschmack von Speck oder Schinken.
Übrigens: Das Wort Paprika stammt aus der ungarischen Sprache und bedeutet “Süßer Pfeffer”.
Es verleiht den Gerichten den typisch pikanten Geschmack und eine schöne rote Farbe. Das leuchtend rote Gewürz gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Neben Paprikapulver werden zahlreiche Würzsaucen und –pasten aus Paprika zubereitet.
Paprika – eine kleine Geschichte
Die Paprika ist eines der ältesten Gemüse und wird seit bereit mehr als 9.000 kultiviert. Sie hat ihren Ursprung im Gebiet des heutigen Mexiko. Im 15. Jahrhundert wurde die Paprika als Gemüse auf Schiffen mit nach Europa gebracht.
Ende des 16. Jh gelangte das Paprikagemüse mit der Besetzung Ungarns durch die Osmanen bis nach Ungarn. Erst später wurde der Nutzen der Zierpflanze für die Küche entdeckt und diente als Pfefferersatz für die Armen. Pfeffer war damals ein seltenes Importgut, dass sich nur die Reichen leisten konnten. Ab dem 18. Jahrhundert hat die Paprika als Gewürz Einzug in alle Küchen gehalten und wurde im großen Stil angebaut.
Das ist im Wesentlichen dem französischen Koch Auguste Escoffier zu verdanken. Er war so begeistert von dem roten Pulver, dass er es 1879 durch einen befreundeten Koch aus Ungarn, Karoly Gundel aus Szeged, nach Monte Carlo schicken lies. Hier verwendete er es in deiner Haute Cuisine und damit weltweite Wahrnehmung.
Was bestimmt die Schärfe der Paprika?
Das pulvrige Paprikagewürz wird aus getrockneten und dann gemahlenen Paprikaschoten hergestellt. Die Schärfe des Pulvers wird über den Anteil der enthaltenen Samen und Trennwände bestimmt. Denn das Fruchtfleisch einer Paparika ist der milde Teil des Gemüses. Je mehr Samen vermahlen werden, desto schärfer wird das Paprikagewürz.
Die typischen Paprika sind hier Gewürzpaprika. Sie sind knallrot und haben eine spitze Form. Berühmt für sein hervorragendes Paprikapulver ist Ungarn, aber gutes Paprikagewürz wird auch in Spanien oder Brasilien hergestellt.
Die Arten des Paprikapulvers
Die Schärfegrade des Paprikapulvers hängen von deinen Präferenzen ab. Von mild bis scharf gibt es verschiedene Sorten.
- Delikatess Paprika (sehr mild)
- Paprika edelsüß (mild-aromatisch)
- Paprika halbsüß (leicht scharf)
- Paprika rosenscharf (das schärfste Paprikapulver)
Tipp: Wenn du unsicher bist, welches Paprikapulver du kaufen möchtest, es gibt eine Faustregel:
Eine sehr kräftige rote Farbe hat das milde Paprika, während das blass aussehende Pulver sehr scharf sein kann.
Außerdem wird die Schärfe vom Anteil an Samen und Trennwänden aus der Paprika mitbestimmt. Je mehr “Innereien” aus der Paprika vermahlen sind, desto schärfer das Pulver.
Lagerung von Paprikapulver
Damit das Aroma und die Schärfe erhalten bleiben, sollte Paprikapulver stets in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden, der möglichst lichtundurchlässig ist. Dazu eigenen sich Metallgefäße oder Plastikgefäße. Bei dieser Lagerung hält sich frisches Pulver ca. 4-6 Monate. Danach nimmt das Aroma stark ab.
Wer mag, kann auch Paprikapaste in der Tube oder Glas kaufen. Aber bitte vorsichtig dosieren.
Mit Paprika als Gewürz kochen
Paprikapulver hat ein leicht erdiges Aroma und passt zu vielen Gerichten.
Neben pikanten Fleischgerichten harmoniert es auch gut mit Käse und Gemüse. Auch dem Kräuterquark oder anderen Dipps verleiht es eine feine Note. Für ein besonders intensives Aroma kannst du das Paprikapulver vor der Verwendung kurz mit oder ohne Fett anrösten. Aber nicht zu lange, sonst brennt es an und wird sehr bitter. Deshalb sollte Paprika auch nicht auf offenen Ofengerichten genutzt werden.
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Original auf oma-kocht.de | Aktualisiert: 6. Okt 2023